Design im Gebäude

Die Ästhetik
der Innovation

Die imposante Treppenhalle der GS28 gibt unterschiedliche Motive aus der Arbeitswelt der beheimateten Unternehmen künstlerisch interpretiert wieder. Hier wird auch den ästhetischen Aspekten von Wissenschaft und Wirtschaft Raum geboten. Die Bilder und Symbolik berühmter Innovatoren der Wissenschaften prägen die großartige Treppenhalle aus verbundenen Stahlelementen mit ihrem einmaligen Treppenauge.
Wandgestaltung EG
Treppe EG
Wandgestaltung 1.OG
Treppe 1.OG
Wandgestaltung 2.OG
Treppe 2.OG
Wandgestaltung 3.OG
Wandgestaltung 4.OG
Wandgestaltung 4.OG
Wandgestaltung 5.OG
Wandgestaltung 6.OG
Treppe 6.OG
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SYMBOLE 
berühmter Innovationen

In jeder Etage stößt man auf raumhohe, verfremdete Fotokunst. Die deckenhohen Abbilder der Innovatoren wurden vom Fotokünstler Sascha Pöltl am Computer bearbeitet und um digitale Bildgestaltungselemente erweitert. Die Bilder führen durch QR-Codes den Weg zur Webseite der GS28, wo alle Informationen miteinander verknüpft werden.
Die Designerin Magdalena Ilieva isoliert Symbole berühmter Innovationen und verwendet diese als Grundlage ihrer Wandgestaltung. Sie lebt in der Kunst der GS28 sowohl ihre herausragenden Kompetenzen (wie zum Beispiel bereits im 3D-Scan des Transparent Man) als auch ihre Vorlieben im Design aus: für digital hergestellte Formen und Strukturen, wie in der Treppenhalle gezeigt.

Am Anfang war eine Idee

Die Bauherren der GS28 schrieben 2017/2018 an der Fakultät für Design der TH Nürnberg einen Ideenwettbewerb zum Thema »Innovation als Marke« des geplanten Gebäudes aus. Studierende des vierten Semesters erhielten zum Thema »Marke im Raum« den Auftrag, das Gebäude mit Elementen der Pharmazie, Medizin, Biotech und IT auszugestalten. Zusätzlich sollten Innovatoren dieser Bereiche berücksichtigt werden.
Die Aufgabe des Wettbewerbs lautete, die Grundelemente dieser Innovationstreiber zu identifizieren, im Anschluss die gefundenen Erkenntnisse zu abstrahieren und in abbildbare Muster umzusetzen.

Aus den drei Siegerentwürfen (1. Platz: Anna Kühnl, Marion Hartnagel, Eva Amm, Laura Kiesel, 2. Platz: Ines Fröba, 3. Platz Daniel Amberg) gestaltete Magdalena Ilieva die Patterns der Wandgestaltung in der Treppenhalle. Sascha Pöltl verfremdete am Computer die Porträts der Innovatoren und gab ihnen so eine einheitliche Bildsprache.
Magdalena Ilieva,
Designerin
Sascha Pöltl,
Fotograf
EG
melinda_gates

Der binäre Code.

Ein Binärcode wirkt auf den ersten Blick recht einfach. Er bezeichnet grundsätzlich zwei Variablen: ja oder nein, wahr oder falsch, an oder aus, vorhanden oder fehlend, 1 oder 0. Seine komplexe Nutzbarkeit geht jedoch weit über elektronische Datenverarbeitung hinaus. Mittlerweile beeinflusst er unter anderem unsere Kommunikation, unsere Ökonomie und sogar die medizinische Forschung.

DIE INNOVATORIN:

Die Informatikerin
Melinda Gates …
… startete ihre berufliche Laufbahn als Lehrerin für Mathematik und Informatik, bevor sie ins Unternehmen ihres Ehemannes Bill eintrat. Vom Erfolg des Softwareriesen profitieren auch humanitäre Innovationen. Das Ehepaar gründete 1999 die Bill & Melinda Gates Foundation. Die weltweit größte Stiftung fördert u.a. globale Großprojekte in vielen Sektoren des Gesundheitswesens. Beispielsweise unterstützt sie in Deutschland bahnbrechende Innovationen eines Tübinger Unternehmens in der Erforschung besonderer Eiweißbausteine des menschlichen Gens, die unter anderem die Entwicklung von Vakzinen und lebensrettenden Medikamenten zur Krebsbehandlung ermöglichen. Ohne Big Data wäre heute die Entwicklung modernster Arzneistoffe, insbesondere in der personalisierten Medizin undenkbar.
1OG
felix_hoffman

Ein linderndes
Kristall.

Kopfschmerz, Fieber, Rheuma, Thrombose: Die Lösung dieser Probleme besteht aus Kristallen. Innovativ daran ist vor allem die Möglichkeit, Acetylsalicylsäure in Reinform herzustellen. Denn ohne einen Namen für den Wirkstoff zu kennen, wurde dieser schon während der Antike in Form von ausgekochter Weidenrinde für solche Symptome eingesetzt. Dank wissenschaftlicher Bestrebungen geht das heute viel einfacher.

DER INNOVATOR:

Felix Hoffmann …
… hat die Wirkung der Acetylsalicylsäure weder erforscht noch entdeckt. Doch der studierte Apotheker erschuf in seinem Labor bei Bayer die Möglichkeit, den heilsamen Wirkstoff in seiner Reinform als Pulver oder Tablette für schmerz-, entzündungs- oder fiebergeplagte Patienten verfügbar zu machen. Unter dem Namen Aspirin und dem Kürzel ASS lindert seine Innovation bis heute weltweit zahlreiche Beschwerden.
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Lebensrettender Schimmelpilz.

Penicillin gehört zu den ältesten Antibiotika und wird noch heute häufig eingesetzt. Wenngleich bereits 1874 entdeckt wurde, dass der Schimmelpilz das Wachstum von Bakterien hemmt, gelangte diese Wirkung erst 1928 durch ein Missgeschick zu weltweiter Prominenz. Ein Forschungsaufbau mit Bakterien wurde über die Sommerferien vergessen und offenbarte im September danach die Wirkung des Penicillins.

DER INNOVATOR:

Der Mediziner
Sir Alexander Fleming …
… machte aus dem Zufall eine Innovation, als er eine vergessene Bakterien-Nährlösung vorfand, in die versehentlich Penicillin geraten war, das ein Wachstum der Bakterienpopulation hemmte. Er untersuchte dieses »Missgeschick« und ebnete somit den Weg für das Antibiotikum Penicillin. 1944 wurde er für seine Entdeckung geadelt, ein Jahr später erhielt er den Nobelpreis für Medizin.
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Die leckere Arznei.

Cola ist als Erfrischungsgetränk weltweit Bestandteil des Alltags. Zahlreiche Marken wetteifern um die Gunst der Konsumenten des koffeinhaltigen Durstlöschers. Da Cola grundsätzlich nicht als das gesündeste Nahrungsmittel gilt, ist ihr Ursprung verblüffend. Tatsächlich wurde das Getränk ursprünglich als wirksames Stärkungsmittel im Apothekenlabor entwickelt, das sogar Suchterkrankungen entgegenwirken sollte.

DER INNOVATOR:

Der Apotheker
John Pemberton …
… erfand innerhalb mehrerer Jahrzehnte das Rezept für die spätere Cola. Ursprünglich sollte ihn das Getränk von einer Morphiumsucht befreien, in die er wegen einer schmerzhaften Kriegsverletzung geriet. 1887 ließ er sich sein Getränk patentrechtlich schützen. Allerdings verkaufte er große Anteile des Patentrechts aus Geldmangel, sodass er heute in den Reihen der Erfinder oft unerwähnt bleibt. Aus seiner ursprünglich pharmazeutischen Rezeptur entstand die Weltmarke Coca-Cola.
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Hippokrates

Kern des Lebens.

Eine Zelle ist die kleinste vitale Einheit jedes Lebewesens. Wenngleich sie als Erscheinungsform bereits mehrere Milliarden Jahre alt ist, kann ihre Entstehung noch heute als unfassbare Innovation betrachtet werden: verwandelte sie doch einen öden Planeten in einen lebendigen. Aber auch rund um die Zelle erblicken bis heute – gerade in der Medizin – wegweisende Innovationen das Licht der Welt.

Der INNOVATOR:

Hippokrates von Kos …
… wusste zugegebenermaßen höchst wahrscheinlich nicht einmal von der Existenz von Zellen. Allerdings kann seine Theorie der vier Körpersäfte auf dem antiken Forschungsstand mit Fug und Recht als Innovation bezeichnet werden. Zudem gilt der antike Arzt noch heute als Begründer der modernen Medizin und als Pionier bei der Beschreibung von Krankheitssymptomen aufgrund gesammelter Erfahrung.
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Paul_Ehrlich

Der Saft des Lebens.

Das Blut versorgt alle Körperregionen mit lebenswichtigen Stoffen und kann somit als Existenzgrundlage gelten. Die Erkenntnis, dass Blutzellen Anomalien aufweisen können, die für unterschiedliche Krankheitsbilder verantwortlich sind, ist noch nicht sonderlich alt. Erst im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts wurde mit der Erforschung der weißen Blutkörperchen die Systematik der Leukämien geschaffen.

DER INNOVATOR:

Der Mediziner
Paul Ehrlich …
… schuf die Voraussetzungen für die Chemotherapie. Neben der Untersuchung von Blut und Harn zur Differenzierung von Krankheitsbildern und der Forschung zur Färbung der Blutkörperchen arbeitete er auch an Immunisierung. Diphtherie und Syphilis sind unter anderem dank seines Wirkens heilbar. Darüber hinaus verband er durch sein Schaffen die Disziplinen der Biologie, Chemie, Pharmazie und der Medizin.
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Venter

Die DNA.

Die Desoxyribonukleinsäure ist seit dem 19. Jahrhundert bekannt, ihre Funktion als Träger des Genoms bzw. Erbgutes wurde Mitte des 20. Jahrhunderts belegt. Und es dauerte noch einmal 50 Jahre, bis erstmals ein gesamtes menschliches Genom sequenziert und somit gewissermaßen entschlüsselt wurde. Dieser Schritt ermöglicht es, synthetische Genome herzustellen und Erbkrankheiten effizienter zu begegnen.

Der INNOVATOR:

Der Biochemiker
Craig Venter …
… gründete 1998 die Celera Corporation. Als Ziel des Unternehmens galt die automatisierte Sequenzierung menschlicher Gene. Bereits acht Jahre zuvor wurde zum selben Zweck ein mit öffentlichen Geldern finanziertes Projekt gegründet. Trotz des Vorsprungs seiner Konkurrenten gelang Craig Venter die Entschlüsselung zuerst. Infolgedessen wurde er weltweit vielfach ausgezeichnet.